Kommunale Wärmeplanung in Teterow
Im Oktober 2024 startete die Bergringstadt Teterow mit der Erstellung ihrer kommunalen Wärmeplanung. Ziel ist es, eine verlässliche Grundlage für die künftige Wärmeversorgung zu schaffen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten, wie etwa:
- Welche Heizoptionen stehen mir bei einem Heizungstausch zur Verfügung?
- Kann mein Haus an die Fernwärme angeschlossen werden?
- Werden neue Fernwärmegebiete im Stadtgebiet ausgewiesen?
Die Wärmeplanung soll Ausbauziele für Fernwärme festlegen und damit langfristige Planungssicherheit bieten. Unterstützt wird die Stadt dabei vom IWEN Energy Institute aus Rostock. Zusätzlich eng eingebunden in die Planungen sind die Stadtwerke Teterow.
Ergebnisse und Ziele der Planung
Die Ergebnisse werden bis Ende Oktober 2025 erwartet. Bauamtsleiter Hendrik Ackermann betont die Bedeutung dieses frühen Starts: „Eine Entscheidung für eine Heizungsanlage wirkt langfristig. Je früher wir wissen, welche Lösungen in welchem Gebiet der Stadt realisierbar sind, desto besser.“
Die Wärmeplanung orientiert sich am Bundes-Klimaschutzgesetz, das vorsieht, dass auch Teterow bis spätestens 2045 klimaneutral wird. Fossile Energieträger wie Gas oder Öl dürfen dann nicht mehr zum Heizen genutzt werden. Mögliche Optionen für die Wärmeversorgung umfassen:
- Ausbau und Verdichtung des Fernwärmenetzes,
- Einrichtung von Nahwärmenetzen in Quartieren, oder
- dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen und Biomasseheizungen.
Beteiligung und Förderung
Die Wärmeplanung wird unter Einbindung von Stadtwerken, der Wohnungswirtschaft, Unternehmen, sowie der Bürgerschaft durchgeführt. Dabei stehen nicht nur technische und rechtliche Aspekte im Fokus, sondern auch die wirtschaftliche und soziale Verträglichkeit der empfohlenen Maßnahmen. Zudem wird untersucht, wie Energie durch Sanierungsmaßnahmen und höhere Effizienz eingespart werden kann.
Ein Großteil der Kosten wird durch Bundesfördermittel gedeckt: 90 % der Aufwendungen übernimmt der Bund, basierend auf einer Förderzusage aus dem Jahr 2023.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Während der Wärmeplanerstellung plant die Stadt mehrere Gesprächstermine, um Bürgerinnen und Bürger zu informieren und einzubinden. Diese umfassende Wärmeplanung stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung dar und bietet Bürgerinnen und Bürgern Orientierung bei zukünftigen Entscheidungen.
Schaubild Bestandteile KWP:

Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wozu braucht die Bergringstadt Teterow eine Wärmeplanung?
Wozu braucht die Bergringstadt Teterow eine Wärmeplanung?
In Deutschland wird derzeit etwa 80 Prozent der Wärme mit fossilen Energieträgern erzeugt. Bis spätestens 2045 müssen diese durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Um diesen Wandel voranzutreiben, sind alle deutschen Kommunen gesetzlich verpflichtet, ihre Wärmeversorgung zu analysieren und einen kommunalen Wärmeplan zu entwickeln.
Wie betrifft mich die kommunale Wärmeplanung?
Wie betrifft mich die kommunale Wärmeplanung?
Der kommunale Wärmeplan für Teterow gibt Aufschluss darüber, wie die Wärmeversorgung in der Zukunft gestaltet wird. Er definiert einerseits Gebiete, in denen eine zentrale Wärmeversorgung durch Verdichtung, den Ausbau oder die Neuschaffung von Wärmenetzen vorgesehen ist. Andererseits identifiziert er Bereiche, in denen dezentrale Lösungen, wie beispielsweise der Einsatz von Wärmepumpen, die optimale Versorgung sicherstellen sollen.
Kann ich mich in die Wärmeplanung der Stadt einbringen?
Kann ich mich in die Wärmeplanung der Stadt einbringen?
Das können Sie. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung lädt die Stadt zu öffentlichen Veranstaltungen ein. Zunächst werden die Ergebnisse der Bestands- und Potentialanalyse präsentiert, gefolgt von einer Vorstellung des finalen Wärmeplans bei einer weiteren Veranstaltung. Der Abschluss des Projekts ist für Oktober 2025 geplant, genaue Termine werden rechtzeitig veröffentlicht. Für Vorschläge, Ideen oder Anmerkungen können Sie sich jederzeit an das Bauamt wenden: bauamt@teterow.de.
Ich möchte meine Heizung erneuern. Was muss ich jetzt beachten?
Ich möchte meine Heizung erneuern. Was muss ich jetzt beachten?
Die Wärmeplanung soll voraussichtlich im Oktober 2025 abgeschlossen werden. Bis dahin wird klar, in welchen Stadtgebieten die Fernwärme ausgebaut oder verdichtet wird und wo individuelle Lösungen wie der Einbau einer Wärmepumpe erforderlich sein könnten. Wenn möglich, wäre es ratsam, mit der Entscheidung für ein neues Heizsystem bis zum Abschluss der Wärmeplanung zu warten, um auf einer fundierten Grundlage planen zu können.
Für eine individuelle Beratung zu Heizsystemen können Sie sich an die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern (Privatpersonen) bzw. MVeffizient (Unternehmen) wenden.
Wer kümmert sich um die Erstellung der Wärmeplanung in Teterow?
Wer kümmert sich um die Erstellung der Wärmeplanung in Teterow?
Die Bergringstadt Teterow hat das IWEN Energy Institute aus Rostock als Dienstleister mit der Erstellung der Wärmeplanung beauftragt.
Wer trägt die Kosten für die Erstellung der Wärmeplanung?
Wer trägt die Kosten für die Erstellung der Wärmeplanung?
Die Kosten für die Wärmeplanung in Teterow werden zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bzw. der Nationalen Klimaschutzinitiative übernommen.
Entstehen für mich als Eigentümerin/Eigentümer Pflichten aus der kommunalen Wärmeplanung?
Entstehen für mich als Eigentümerin/Eigentümer Pflichten aus der kommunalen Wärmeplanung?
Die im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung ausgewiesenen Gebiete haben lediglich informativen Charakter und ziehen keine rechtlichen Verpflichtungen für die Eigentümerinnen und Eigentümer nach sich. Der Wärmeplan dient als strategisches Planungsinstrument, das die zukünftige Wärmeversorgung skizziert, jedoch keine rechtliche Außenwirkung entfaltet. Eigentümer behalten ihre Entscheidungsfreiheit hinsichtlich der Wahl des Heizsystems.
Was ändert sich für Bürgerinnen und Bürger durch Aufstellung des Wärmeplans?
Was ändert sich für Bürgerinnen und Bürger durch Aufstellung des Wärmeplans?
Die kommunale Wärmeplanung wirkt nicht direkt auf die Bürgerinnen und Bürger, dennoch wird eine freiwillige und breite Beteiligung angestrebt und begrüßt. Am Ende des Prozesses bietet die Wärmeplanung eine klare Orientierung zur zukünftigen Wärmeversorgung. Aufbauend auf den daran anschließenden Umsetzungsschritten können Eigentümerinnen und Eigentümer fundiert planen, wann und wie sie in eine neue Energieversorgung investieren, um die für sie wirtschaftlichste Lösung zu realisieren.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen. Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Gefördertes Vorhaben: KSI: Kommunale Wärmeplanung Bergringstadt Teterow
Laufzeit: 1.10.2024 – 31.10.2025
Förderkennzeichen: 67K25891
Projektträger: Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz
