Anja Brachmann – Grafiken und Malereien von Teterow und Umgebung | 03.03.2023, 19.00 Uhr Eröffnung
Bis zum 22. April 2023 zeigt das Stadtmuseum Teterow Bilder der in Teterow aufgewachsene Künstlerin Anja Brachmann (geb. 1982).
Sie wuchs mit der Kunst ihres Großvaters auf, der ein versierter Maler und großartiger Zeichner war. Er begleitete sie auch in ihrer künstlerischen Bildung. Während ihres Studiums am Caspar-David-Friedrich Institut an der Universität Greifswald entwickelte sich ihre Vorliebe für graphische Kunst und Malerei weiter. Sie mag Freiräume in Bildern, die Platz zum Denken lassen. Meist entstehen graphisch kreierte Perspektiven im Zusammenhang mit farbigen, gesetzten Flächen und der Prozess der Gestaltung bleibt offensichtlich. Schon immer liebte sie es, unterwegs zu sein und Neues zu entdecken. „So sind die Bahnhöfe und das Reisen immer wieder zu Themen in meinen Bildern geworden“, so die Künstlerin. Das wird auch die Ausstellung im Stadtmuseum widerspiegeln. Seit 2004 hat sie ihre Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zeigen können sowie an vielen Künstlerpleinairs in Deutschland und Polen teilgenommen. Der Austausch mit Künstlern und Freunden bedeutet ihr viel. Das traf insbesondere auch auf ihren inzwischen verstorbenen Vater Manfred Brachmann zu, mit dem sie die Leidenschaft für die Malerei teilte.
Weihnachten in der „Guten Stube“ wie 1900 - eine Inszenierung - 25.11.2022 – 21.01.2023
Pünktlich zum Teterower Adventsleuchten am Freitag, dem 25. November 2022, wurde im Teterower Stadtmuseum Teterow die Weihnachtsausstellung eröffnet. Sie zeigt eine typische Wohnstube zur Weihnachtszeit um 1900 und spiegelt Weihnachten als weitgehend bürgerliches Familienfest in der sogenannten Gründerzeit wider. Dazu gehört der Lichterbaum und der Gabentisch mit zeittypischen Spielzeug für Jungen und Mädchen. Weihnachten als Geschenkefest mit einem imaginären Gabenbringer hatte seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in den kleineren Städten Einzug gehalten. Die „Gute Stube“ wurde zum gemütlichen und festlichen Treffpunkt der ganzen Familie und entfernterer Verwandtenbesuche. Unzählige Anzeigen der Teterower Zeitungen geben ein buntes Bild von der Vielfalt des Geschenkeangebots, darunter auch Luxusartikel aus den Kolonien sowie weihnachtlichem Backwerk und Speisen. Zahlreiche Bälle sorgten in den gutbürgerlichen Hotels der Kaiserzeit in Teterow für Unterhaltung und Zerstreuung. Weihnachten als christliches Fest, dem Geburtsfest Jesus Christus, war in der gesamten Bevölkerung verinnerlicht. Doch auch ältere ländliche Traditionen sowie der schwedische Brauch Julklapp wurden noch gelebt. Besondere Highlights ist eine Laterna Magica, die uns der Spielzeug- und Kindersammler Herr Rudolf Wessel aus Malchin zur Verfügung stellte. Auch ein Gansfederbaum und Spielzeug aus dem Familienbesitz der Familie Erich und Bianca Schlaack sind Hingucker. Den Genannten gilt unser besonderer Dank!
Die Ausstellung ist bis Samstag, dem 21. Januar 2023 zu sehen.
(Stadtmuseum Teterow) © Meike Jezmann
Jannes Hank - Landschaftsfotografien | 20.08.2022 - 12.11.2022
Der Teterower Jannes Hank (geb. 2004) fotografiert seit seiner Kindheit gern. Inzwischen befindet er sich in der Ausbildung zum Elektroniker in einer Teterower Elektrofirma. Im Ehrenamt ist er in der Feuerwehr der Bergringstadt Teterow aktiv.
Jannes findet alle Bereiche der Fotografie spannend, aber sein Hauptgebiet ist die Landschaftsfotografie. Mit entsprechender Technik und dem besonderen Blick für ein Motiv entstanden die Bilder, die man als Liebeserklärung an Teterow und seine schöne Umgebung werten kann. Eingebettet in die Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz zeigt sich die Stadt und ihr Umland immer wieder anders im Wechsel der Jahreszeiten, des Tages und der Stimmungen. So ist er oft schon frühmorgens, aber manchmal auch spätabends unterwegs, um die besonderen Lichtstimmungen bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang einzufangen
Eine erste Ausstellung war 2020 bis 2021 im DRK- Krankenhaus zu sehen. Weitere Fotografien hängen im Stadtbistro Teterow. Ein umfassender Überblick zu seinen Bildern ist in den sozialen Netzwerken, insbesondere Instagram sowie der Homepage Jannes Hank-Fotografie zu finden.
Manfred Brachmann: Bilder „aus dem Bauch heraus“
Seit Ende Januar sind postum in einer Sonderausstellung Malereien von Manfred Brachmann zu sehen. Seine Acrylarbeiten bringen Farben und Formen von Landschaften sowie Reiseerlebnisse zum Ausdruck. Dabei wird die besondere Stimmung, Struktur und Licht der Landschaft treffend erfasst. Auch seine Stillleben zeugen von Sensibilität und hohem ästhetischen Anspruch. Manfred Brachmann bevorzugte, intuitiv bei Musik momentane Stimmungen und Gefühle auszudrücken. Dabei fühlte er sich frei von Zwängen. Dennoch zeichnen sich alle seine Bilder durch in sich stimmige Farb- und Formkompositionen aus. Das Arbeiten mit Acryl ermöglichte dieses spontane Malen.
Manfred Brachmann ist im Harz aufgewachsen. Nach seinem Studium als Lehrer für Sport und Geschichte in Rostock unterrichtete er in Teterow, zuletzt am hiesigen Gymnasium. Schon in seiner frühen Jugend wurde sein Interesse für das Malen geweckt. Auf einer Freundschaftsreise in die Sowjetunion erwarb er das Bild eines russisch-orthodoxen Klosters. Doch erst später griff er selbst zum Pinsel. Dieser erneute äußere Anstoß kann nun von seinem Schwiegervater, einem Kunstmaler. Zusammen mit ihm entstand sein erstes Bild. Im damaligen Café Mertens in der Warener Straße, welches schon zu DDR- Zeiten regionalen Künstlern eine Plattform gab, stellte er auf Wunsch von Freunden 2004 das erste Mal aus. Zu der Zeit arbeitete er noch als Lehrer sowie im Ehrenamt als Trainer der Volleyball-Jungenmannschaft des Teterower Gymnasiums. Eine dann schwere Erkrankung war der Beginn einer intensiven Beschäftigung mit der Malerei. Beim Hören klassischer Musik oder Jazz entstanden Bilder „aus dem Bauch heraus“. Manfred Brachmann war dann in seine eigene Welt abgetaucht.
Nach seiner ersten Ausstellung im Café Mertens folgten viele weitere, so 2005 im Bürgerhaus Gottin, in den Jahren 2008 bis 2018 im Gutshaus Bartelshagen, im KFL Lelkendorf, im Gutshaus Groß Köthel, in Güstrow, beim Künstlerpleinair in Gryfice (Polen), in Dargun, im Rathaus Teterow, in der Büdnerei Lehsten, in Stralsund, in Neubrandenburg und zuletzt in Waren/ Müritz. Einige davon bestritt er zusammen mit seiner Tochter Anja Brachmann, die sich in ihrer Freizeit ebenfalls der bildenden Kunst verschrieben hat. Gemeinsam mit ihr betrieb er bis dato die Kunstgalerie im Speicher Gutshaus Groß Köthel.
Weihnachten in der Guten Stube wie 1900 – eine Inszenierung
Im Stadtmuseum Teterow ist seit dem 26.11.2021 die Sonderausstellung „Weihnachten in der Guten Stube um 1900“ – eine Inszenierung- zu sehen. Die Besucher erfahren anhand von Text- und Bildmaterial sowie etlichen Anzeigen aus Teterower Zeitungen um 1900, wie das Weihnachtsfest und die Feiertage zum Jahreswechsel vor rund 120 Jahren begangen wurden. Veranschaulicht wird das vor allem durch die Inszenierung einer „Guten Stube“ mit Weihnachtsbaum und Gabentisch im Stil der damaligen Zeit. Historische Glückwunschkarten und Spielzeug aus eigenen Beständen, aber auch etliche Leihgaben des Kinderbücher- und Spielzeugsammler Rudolf Wessel aus Malchin machen die Ausstellung besonders attraktiv. Herr Rudolf Wessel ist das älteste Vereinsmitglied des Teterower Museumsvereins und immer noch aktiver Sammler. Auch das Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß steuerte eine Spielzeugleihgabe bei.
Teterower Stadt- und Landschaftsansichten aus 100 Jahren – Öl-, Tempera- und Acrylmalereien verschiedener Künstler
Für die Ausstellung wurden Malereien ausgewählt, die mit ihren liebevollen Darstellungen Lust machen, die Stadt und Region Teterow in der Mecklenburgischen Schweiz näher kennenzulernen.
Das älteste Bild ist ein Ölgemälde des Malers W. Weidemann. Er hielt in seiner naturalistischen Malweise den Mühlenteich mit der Stadtmühle und weiteren historischen Gebäuden fest. Das war bereits vor 120 Jahren. Wir können uns heute glücklich schätzen,
dass das Gesamtensemble dieser Gebäude noch erhalten ist und zum Flair von Teterow beiträgt.
Vier weitere Gemälde in Öl stammen von dem sehr produktiven Maler Waldemar Sewohl (1887 Rostock – 1969 Berlin). In Rostock geboren und aufgewachsen, ging er zum Kunststudium nach Berlin und wurde Schüler von Wilhelm Blanke. Studienreisen führten ihn nach Italien, Österreich, Norwegen und Holland. Bekannt wurde er für seine Berliner Stadtansichten und Mecklenburger Landschaften. Auch in Teterow hinterließ er seine künstlerischen Spuren. Nach schweren Bombenangriffen im März 1944 kehrte Sewohl mit seiner nunmehr dritten Frau Berlin den Rücken. In Teterow fanden sie eine Bleibe. Waldemar Sewohl war sehr schaffensfreudig. Seine Sujets machten ihn zu einem ausgesprochenen Landschafts- und Architekturmaler. In der kurzen Zeit des Aufenthaltes in Teterow von 1944 bis wenige Jahre nach 1945 entstanden die hiesigen Stadtbilder und Landschaften. Neben dem alten Teterower Rathaus (abgerissen 1909), welches den Teterower Ratssaal schmückt, ist im Auftrage der Bornmüllerfamilie Koch 1946 die Bornmühle gemalt worden. Ein weiteres Gemälde zeigt den Blick auf Teterow mit dem Hardtberg im Hintergrund und eines die Ansicht von den Heidbergen (Kiesgrube) über den Teterower See. Mit dem Sägewerk in der Moltkestraße finden wir mit Wahrscheinlichkeit ein weiteres Auftragswerk.
Der dritte Maler ist der ehemalige Kunsterzieher Kurt Löffler (1926 Maffersdorf – 2003), der aus Freude seinen Beruf auch zum Hobby machte. Viele verschiedene Techniken des bildnerischen Gestaltens probierte er aus. In der Ausstellung sind ausgewählte Malereien in Öl und Tempera zu sehen, hier vor allem das Dorf Teschow und die umgebende Landschaft bis hin zum Hardtberg bei Pohnstorf.
Die jüngsten Bilder der Ausstellung zu Teterow stammen von Elena Bytschkow (geb. 1968 Leningrad). Sie kam 2003 nach Deutschland. In der kleinen Stadt Teterow entdeckte sie die Ruhe und die Schönheit der Natur (Bytschkow 2014). Inspiriert durch ihren Großvater, hatte sie sich bereits in ihrer alten Heimat St. Petersburg mit Dekorativer Holzmalerei, Ikonographie, Mosaik und natürlicher Ölmalerei beschäftigt. Eigens für eine Sonderausstellung vor wenigen Jahren im Stadtmuseum entstanden weitere Bilder in Acryltechnik.