Über die Ursprünge der Bergringstadt Teterow

Teterow als Stadt kann auf eine 780jährige Historie zurückblicken. Das Siedlungsgebiet ist aber wesentlich älter, Bodenfunde und Ausgrabungen weisen bereits eine Besiedlung in der mittleren Steinzeit nach.

Die Germanen siedelten hier noch bis zur Völkerwanderung im 6. Jh., während zeitgleich slawische Stämme aus Richtung Osten einwanderten und in der gesamten Region des heutigen Mecklenburg und darüber hinaus sesshaft wurden.

Der wohl bekannteste Fundplatz von Siedlungsresten aus jener Zeit ist der slawische Burgwall auf der Insel im Teterower See, einem Zentrum der Zirzipanen. Von drei Seiten durch Wasser geschützt wurde die Hauptburg mit ihrem 10 m hohen Wall durch eine Vorburg zur Landseite gesichert. Die Verbindung der Insel mit dem Festland geschah durch eine 750 m lange Holzbrücke, die zu den längsten ihrer Art gehört. Anfang der 1950 Jahre fanden mehrere Ausgrabungen statt. Im Ergebnis wurde eine Keramikform als „Teterower Typ“ benannt.

Dänische Eroberer fielen mehrmals plündernd aus Richtung Norden in das Land ein. Sachsenherzog Heinrich der Löwe zerstörte dann schließlich im Zuge der deutschen Ostexpansion im 12. Jahrhundert den Wendenstaat.

Im mecklenburgischen Raum reiften die Voraussetzungen zur Gründung von Städten an wirtschaftlich und politisch wichtigen Plätzen. Dazu zählt auch Teterow. Die Stadtrechtsverleihung wird für das Jahr 1235 angenommen. Der Name Teterow geht auf die wendische Zeit zurück. Unter „teter“ verstanden die Wenden den in den Wäldern heimischen Birkhahn und „ow“ bzw. „owe“ bezeichnet einen Ort. Also war der Name Teterow gleichbedeutend mit Birkhahnort.

Viermal ist die kleine Stadt im Laufe der Zeit durch große Brände zerstört worden; Kriege und Seuchen haben sie immer wieder heimgesucht. Großes Leid brachte den Teterowern der 30jährige Krieg, auch im Nordischen Krieg Anfang des 18. Jahrhunderts und in der „Franzosenzeit“ sahen sich die Bewohner der Stadt zahllosen Plünderungen ausgesetzt.

Einen lebhaften Aufschwung erlebte Teterow im 19. Jahrhundert: Rostocker, Malchiner und Warener Vorstadt entstanden. Maschinenfabriken, Sägewerke, ein Gaswerk und ein Schlachthof wurden gegründet. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Güstrow-Teterow-Neubrandenburg 1864 und der Linie Teterow-Gnoien 1884 ließen die Stadt „weltoffen“ werden und sie weiter an Bedeutung gewinnen. Verschönt wurde die Stadt durch die Anlage von Alleen, der Errichtung eines Kurhauses, den Neubau des Rathauses und die Anschaffung des Hechtbrunnens auf dem Marktplatz. Seit 1930 gibt es auf dem „Teterower Bergring“ Motorradrennen, die Teterow in Nah und Fern bekannt werden ließen.

In den beiden Weltkriegen mussten auch die Teterower Männer ins Feld – viele kehrten nicht mehr zurück. Die Stadt an sich blieb unzerstört. Flüchtlinge des 2. Weltkrieges fanden hier eine neue Heimat. Teterows Einwohnerzahl begann deutlich zu wachsen. In den Ort wurden die Dörfer Niendorf, Pampow und Teschow eingemeindet und er erhielt 1952 den Kreisstadtstatus, diesen behielt er bis zur Eingliederung in den neuen Großkreis Güstrow im Jahr 1994.